Gute Nachricht für den abstiegsbedrohten Drittligisten MSV Duisburg. Am Freitagnachmittag gab der Klub bekannt, dass eine Lösung mit „Noch-Sponsor“ Schauinsland-Reisen für die verbleibenden Millionen-Darlehen gefunden wurde. Die Darlehen für den Verein in Höhe von 4,2 Millionen Euro und die KGaA (1,2 Millionen Euro) waren bis Juni 2024 und Juni 2025 gestundet. Im nächsten Frühjahr wäre die Tilgung wieder fällig gewesen. Dies hätte die Lizenz für die kommende Spielzeit massiv gefährdet.
Nun wurde die Frist offenbar verlängert, denn wie der MSV mitteilte, sei das Darlehen nach der neuen Vereinbarung aktuell nicht mehr bilanzwirksam und habe keine Auswirkungen für die Lizenzierungen. Der Verein wird die hohen Verbindlichkeiten nicht sofort tilgen müssen.
MSV-Präsident Ingo Wald ist sehr zufrieden mit der Lösung: „Nach den zurückliegenden Diskussionen bedanke ich mich bei Schauinsland-Reisen, dass sie immer zu konstruktiven, zielführenden und frei von Forderungen geführten Gesprächen bereit waren.“
Schauninsland-Reisen kommt dem MSV Duisburg entgegen
Die Einigung mit dem Gläubiger sei für den MSV besser als erwartet. „Mit der jetzigen Lösung, die wir Ende November, in einer für den Verein schwierigen Phase, treffen konnten, kommt uns Schauinsland-Reisen deutlich weiter entgegen, als wir erwartet und erhofft haben. Ich würde mir wünschen, dass wir durch dieses sehr starke Signal der Schauinsland-Reisen GmbH weitere Unterstützer für den Weg des Spielvereins finden können“, wird Wald in der Vereinsmitteilung zitiert.
Der MSV Duisburg hatte sich im Frühjahr mit dem Namensgeber der Arena überworfen. Die Zusammenarbeit wurde beendet. Verein und Sponsor waren lediglich durch die Verbindlichkeiten des MSV weiter miteinander verbunden. Schauinslandreisen-Vertreter und Ex-MSV-Präsident Andreas Rüttgers hatte sich eine öffentliche Schlammschlacht mit den Vereinsverantwortlichen der Meidericher geliefert. Rüttgers forderte öffentlich die Ablösung des damaligen Duisburger Sportvorstandes Ralf Heskamp. Dieser wurde erst im Oktober aufgrund der sportlichen Talfahrt von seinen Aufgaben bei den Zebras entbunden.
MSV Duisburg: Rüttgers deutete Comeback an
Rund um den MSV Duisburg war die Angst groß, dass aufgrund der entstandenen Differenzen eine baldige Scharfstellung der Kredite drohe. Dies bleibt dem MSV aber vorerst erspart. Rüttgers hatte nach dem Heskamp-Aus sogar die Möglichkeit eines Comebacks von Schauinsland-Reisen offen gelassen. „Wir beobachten den Weg, den der MSV nun einschlägt. Das hat nichts mit Personen, sondern mit der Identifikation für den Verein und seinen Zielen zu tun“, sagte Rüttgers im Oktober auf Nachfrage dieser Redaktion.